Freitag, 29. April 2016

Der Wurm drin

Es kotzt mich so an.


Letzte Woche waren wir im Urlaub. Paris. Mon Amour. Gutes Essen und viel Bewegung inklusive. Dass das Gewicht ein bisschen nach oben geht war klar - Baguette ist ja jetzt ja nicht gerade Low Carb. Aber die viele Bewegung hat ja einiges wett gemacht.


Aber ich komme nicht wieder rein. Sport musste Dienstagmorgen wegen eines beruflichen Termis ausfallen, Donnerstag war ich aber wieder dabei. Die drei Mahlzeiten sind immer schön nach Plan - und auf der Arbeit - und gestern auch danach - stopfe ich mich mit Schokolade oder Keksen voll. Es ist zum Schreien. Aber ich weiß ja auch warum. Ich bin eine Stress-Esserin und zur Zeit habe ich einfach viel zu viel um die Ohren. Gestern das Meeting aus der Hölle, wo ich vom Big Boss grundlos und gänzlich ungerechtfertigt mega zusammengeschissen wurde und ich in der Runde das Heulen nicht zurück halten konnte. Der Tiefpunkt seit langem. Danach Migräne vom Feinsten und es musste ein Kinderiegel und Salzstangen sein... und heute geht's so weiter....


Es muss sich was ändern. Schon wieder so viele schlaflose Nächte wie gestern verkrafte ich nicht noch mal.

Dienstag, 12. April 2016

WTF?

Ich bin gerade die Treppe in den ersten Stock hochgespurtet. Ohne Not oder Zeitdruck. Ich kann mich nicht erinnern, wann das das letzte Mal passiert ist...  o.O


Heißt aber auch, dass mein Fitness-Level steigt und das ist ein tolles Gefühl!

Montag, 11. April 2016

Läuft

Oder eher: Ich laufe. Ich war am Samstag laufen. Das vierte Mal in diesem Frühjahr und ich habe es geschafft, ohne Gehpausen die große Runde zu laufen, mit allen ihren Steigungen. Durch die Weinberge halt. Und da wir nicht in Rheinhessen sind, ist das alles andere als flach. Tatsächlich geht's insgesamt viel bergauf. Insgesamt so ca. 7 Kilometer, für die ich Schnecke so knapp 55 Minuten benötige.


Ich habe sogar ohne darauf zu achten - oder besonderen Wert darauf zu legen - fast meine Bestzeit geschafft. Dafür hat mich der Captain sogar ein bisschen geschimpft, ich solle es doch nicht gleich übertreiben. Aber es fühlte sich gut an, ich fühlte mich nicht überanstrengt sondern sehr leicht und befreit. Eines der seltenen Runner's Highs, schätze ich...


Essenstechnisch habe ich die Einladung am Samstag gut geschafft: Ich hatte ein Schweinenackensteak, 2 Bissen Bratwurst, ein bisschen grünen Salat, 2 Scheibchen vom überaus köstlichen hausgebeizten Lachs sowie 3 Löffelchen Nachtisch, die ich von Captain abbekommen habe. Kein Brot, kein Baguette - unfassbar! Ein paar Schlückchen Wein gab's auch aus seinem  Glas, ansonsten habe ich mich am Wasser festgehalten.


Heute Morgen wurde ich für meine Konsequenz tatsächlich belohnt: Tiefstand wieder erreicht. Jetzt muss es nur noch wieder nach unten gehen...

Mittwoch, 6. April 2016

Small step for a man...

...giant leap for mankind. Oder so.

Frust, Frust, Frust! Ich bin nach Ostern wirklich ohne Umwege zurück ins Programm und was ist: Ich nehme zu. Ein Kilo ist wieder drauf und es hält sich hartnäckig. Und ich habe keine Ahnung warum. Wasser? Hormone? Meine letzte Periode hat ganze 10 Tage gedauert. Das hatte ich noch nie und keinen blassen Schimmer, warum das jetzt so war. Ich bin maximal gefrustet. Sonntag hatte ich dazu noch 'nen moralischen, wo ich den ganzen Tag wegen jeder Kleinigkeit hätte heulen können und als mir dann Abends das Abendessen noch so richtig missraten ist, war's dann auch soweit. Großer Heulanfall.

Nachmittags waren wir ein bisschen draußen unterwegs und ich habe am Weinprobierstand tatsächlich ein Piffchen (=0,1l) Weißwein getrunken. Feinherb vom Jungen Oettinger. Und er war köstlich! Abends habe ich beim Captain einen Haribo Vampir gemopst. Aber das war's auch schon an Ausrutschern. Normalerweise hätte ich auf einen derben Frustanfall mit Heulszenario alle guten Vorsätze fahren lassen und mich vollgestopft bis oben hin. Aber ich wusste, dass das die Situation nicht besser macht.

Gestern war ich geschäflich über Nacht weg. Auf der Abend-Veranstaltung gab's Buffet mit Mini-Burgern, Mini-Dörnern, Thunfisch-Wraps. Ich hatte tatsächlich als Alternative für mich hartgekochte Eier dabei. Und bin doch ans Buffet gegangen. Aber: Ich habe mich nicht bis zum Herzrasen vollgestopft sondern habe aufgehört, als ich satt war. Und die Panna Cotta mit Himbeeren habe ich auch nicht angefasst.

Im Hotelzimmer wartete als Betthupferl ein Pickup Caramel. Eine Sorte, die ich noch nicht probiert habe. Normalerweise hätte ich mich sofort draufgestürzt. Es liegt da immer noch. Trotz all dem Frust. Und da bin ich stolz drauf.

Small steps for a man...

Mittwoch, 30. März 2016

Das war Ostern 2016

Ostern war essenstechnisch so lala. Wir fuhren am Donnerstag los und bis Samstagabend lief alles nach Plan: 1 Canneel-Brötchen, kein Nusskuller, Kohlrabi statt Knabbern oder Süßem, Salatgurke statt Brötchen beim Frühstück. Aber dann kam der Sonntag. Ein halbes Canneel-Brötchen hat sich auf meinen Teller verirrt, Mittags doch ein Viertel Nusskuller - und völlig unnötige Schokoeier! Auf dem Frühstückstisch drapiert. Beim Brettspielen standen sie in einer Schüssel dauernd vor meiner Nase rum. Furchtbar. Abends waren wir essen und die vegane Wurzelgemüsepfanne (mit völlig unveganem Rinderkotelett dazu bestellt) mit griechischen Reisnudeln (die ich weglassen wollte) entpuppte sich als Reisnudelpfanne unter die ein paar kümmerliche Pastinaken und Möhren gemischt waren. Sowas hasse ich ja. Leute, ihr suggeriert da was ganz anderes. Aber Anfängerfehler meinerseits, ich hätte ja nachfragen können. So habe ich versucht, so gut es ging, um die Nudeln drum rum zu essen und habe die Hälfte übrig gelassen...


...der große Schoko-Gau war sicherlich der Tatsache zuzuschreiben, dass ich die ersten drei Tage in Bremen dauernd HUNGER hatte. Es fehlten halt einfach die fettarmen Proteinquellen, vor allem mein heiß und innig geliebter Himbeerquark.


Die Waage sagte gestern nur 300 g zugenommen, heute ist es ein ganzes Kilo. Aber ich war gestern beim Sport - Wasser vielleicht? Und außerdem war ich seit über einer Woche nicht mehr richtig auf dem Klo und fühle mich buchstäblich "voll scheiße". :( Mein Darm ist echt eine Diva... :(((


Laufsachen hatte ich zwar dabei, aber da wir doch immer ziemlich früh frühstücken und ich sowieso immer die letzte bin, die im Bad fertig ist, war ich morgens doch nicht unterwegs. Und Mittags war einfach Programm oder gemeinsames Spielen und Rumlümmeln angesagt.


Aber immerhin: Ich bin ohne Umwege im Programm. Ein kleiner Fortschritt immerhin.

Montag, 21. März 2016

Tag 15?

Keine Ahnung welcher Tag heute ist. Vor zwei Wochen habe ich angefangen. Vielleicht sollte ich mir andere Post-Titel überlegen...


3 Kilo sind weg. Laut Waage - aber ich glaube, in Wirklichkeit ist es mehr. Zumindest sollte auch beim Cardio ein bisschen was an Muskelmasse dazu gekommen sein, wenn man ein halbes Jahr wirklich Null Komma Null Sport macht und plötzlich wieder 3x die Woche auf dem Crosstrainer strampelt oder in den Weinbergen joggt. Ich fühle Veränderungen an den Klamotten und sehe auch schon erste Ergebnisse im Spiegel. Gut. Weitermachen.


Für mich unfassbar: Sport macht Spaß! Was'n hier los??? Am Samstag hatte ich im Studio endlich meine Neu-Einweisung in den neuen Milon-Zirkel. Jetzt also endlich auch wieder Krafttraining. Der neue Vital-Zirkel ist auch mit 2 Rüttelplatten à la Powerplate. Nach zwei Runden bzw. 40 Minuten war ich schon wirklich gut durchgeschwitzt aber ich hab' noch 30  Minuten Crosstrainer draufgepackt. Ich Tier! ;) Und ich dachte mir: Könnt' man an einem Samstag ja öfters mal machen...


Essenstechnisch ist alles im Lot. Die hormonell bedingten Gelüste habe ich mit einer doppelten Portion Kohlrabi ausgetrickst. Und einmal wirklich Stand gehalten. Ich kann's immer noch kaum glauben, dass ich mich in so einer Craving-Situation tatsächlich an den Trick erinnert habe, den ich auf Pinterest gefunden habe: Wenn man ein Verlangen verspürt, ganz langsam vom aktuellen Gewicht auf das Zielgewicht runterzählen. Hat geklappt.


Und mein lieber Mann glaubt nicht so recht daran, dass ich über Ostern in Bremen wirklich durchhalte. Grund genug, ihm zu beweisen, dass er sich irrt.



Dienstag, 15. März 2016

Tag 9

Tag 9 und weiterhin alles gut. Keine Gelüste, kein Craving und ich finde das, was ich mir da für's Mittagessen zaubere auch immer höchst lecker! Heute Mittag gab's zum Beispiel eine Hack-Blumenkohl-Pfanne mit Champignons. Wobei ich kein normales Hack nehme, sondern Tatar, also sehr schieres Rindfleisch, dass außerdem den Vorteil hat, dass es meistens frisch durch den Wolf gedreht wird und nicht schon seit Stunden in der Fleischtheke rumsteht.

Oh: Und Sport macht Spaß. Sachen gibt's...

Ich war ja noch am Überlegen, wie ich den Osterurlaub in Bremen am besten gewuppt kriege. Ich hab' gestern im Brustton der Überzeugung erklärt, dass ich a) Salatgurken und Kohlrabi einpacken werde und ich b) nur ein Caneel-Brötchen essen werde und auf Kuchen und Co. ganz verzichten. So. Er warf dann noch den obligatorischen Nusskuller aus der Bäckerei Schnarre ein, aber ich versicherte ihm, ich werde diesmal darauf verzichten. Und das spornt mich ja jetzt doch an, mich an meine großspurigen Worte auch zu halten...

Außerdem: Wir können ja wie beim letzten Mal ein paar mitnehmen und einfrieren. Da Nusskuller im Prinzip nichts anders sind, als Nussfüllung umhüllt mit einer dicken Schicht Mürbeiteig-Streusel, halten die sich ein paar Tage frisch und können noch mit nach Hause genommen und dort eingefroren werden.

Vielleicht so als Zwischenzielbelohnung, wenn die ersten 10 Kilo runter sind?

Viel mehr Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings so das übrige Essen. Der Haushalt seiner Schwester ist ein echter Vollfett-Haushalt mit total schlanken Bewohnern. Mein Mann ist ja auch so einer, der seine Sättigung kennt und an Tagen nach Schlemmereien unbewusst weniger ist. Oder in der Kantine den Teller nur halb leer. Etwas, das ich gar nicht kenne. Es fasziniert mich immer wieder. Wobei: Im USA-Urlaub habe ich auch meist nur ein paar Pommes gegessen und den Rest zurückgehen lassen. Geht auch.


Montag, 14. März 2016

Tag 8

Das Wochenende lief gut. Kein Verlangen, kein Gefühl von Verzicht!


Die Kalorien pro Tag waren trotzdem ca. 250-300 Kalorien höher als unter der Woche. Da habe ich a) die Milch unterschätzt und b) beim Frühstück einfach zu viel Käse gegessen. Und ich hatte einen Rechenfehler ebim Beerenquark drin, den mir FDDB unerklärlicherweise eingebrockt hat. Aber egal. Die ersten 2,5 Kilo (Wasser) sind runter und der Bauch auch schon ein bisschen flacher.


Außerdem habe ich am Wochenende 'Vorher'-Fotos gemacht. Darüber hatte ich mich beim letzten Mal geärgert, dass ich da nie was zum Vergleich hatte. Ich nehme meinen Körper zur Zeit auch viel bewusster wahr. So als hätte ich ihn vorher ausgeblendet, weil ich die Massen nicht wahrhaben wollen. Und ich hasse ihn nicht mal. Ich bin sogar sehr nett zu ihm. Pflege ihn mit Sport und Bodylotion nach dem Duschen. Vielleicht, weil ich weiß, dass er bald nicht mehr da ist. Zumindest nicht in diesem Ausmaß.


Es gruselt mich ja schon ein bisschen, dass ich diesmal so felsenfest davon überzeugt bin, dass ich es auf 60 Kilo schaffe... beim Fotografieren ist mir außerdem aufgefallen, wie schmal mein Unterbrustumfang und meine Taille ist. So viel zu Argument "breit gebaut"...


Und ich war laufen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal laufen war. Und schon gar nicht, wann bei so kalten Temperaturen. Das ist das gute, wenn man früher mal Sport gemacht hat: Das Gros des Equipments ist schon da! Saß zwar seeeeeeeeeeeeeehr eng, aber es ging. Sieht mich ja keiner im Weinberg...


Und was war das anstrengend! Stellenweise musste ich wirklich stramm gehen statt laufen. Aber es ging! Im Weinberg bei uns geht's ja viel bergauf und bergab. Auf dem Rückweg im flachen Gelände bin ich sogar ziemlich flott gejoggt. Und ich hab noch einen High-Intensity-Sprint drauf gepackt. Ich muss es ja gleich drauf ankommen lassen. Danach war mir auch minimal übel.... Aber: Es fühlte sich gut an, sich anzustrengen!

Freitag, 11. März 2016

Tag 5

Es tut sich was! Yeah, 1,6 kg sind weg. Natürlich ist das alles nur Wasser, aber es führt trotzdem dazu, dass sich die Umfänge etwas reduzieren und mein Bauch nicht mehr so aufgeschwemmt aussieht.


Mit meinem halben Kohlrabi statt der Knabbereien abends bin ich echt ganz glücklich. Gestern war ich vor der Arbeit wieder beim Sport und hab trotz anhaltendem Muskelkater in den Waden 50 Minuten lang Spaß dabei gehabt. Yay! :) Überhaupt habe ich festgestellt, dass Sport um 7 Uhr wirklich gut geht. Es ist ja nicht so, dass ich aufstehe und die Sportschuhe anziehe. Vom Aufstehen bis zum Workout-Beginn vergeht ja erst mal 'ne Stunde, wo ich mir das Gesicht wasche, die Pennwirbel wegföhne, mir die Sportklamotten anziehe, meine Klamotten für die Arbeit packe und mein Essen für's Büro noch fertig richte. Außerdem funkt mir dann auch kein Chef dazwischen, der noch irgendwelche Sachen will oder Meetings, die überziehen, etc...


Und ich bin sehr zuversichtlich, dass ich Morgen den inneren Schweinehund rechtzeitig von der Nähmaschine weglocken kann, um noch eine Runde laufen zu gehen.


Irgendwie habe ich dauernd das Bild von mir mit 60 Kilo im Kopf. Außerdem habe ich auf Pinterest eine Pinnwand mit allen möglichen Pins zum Thema Project Phoenix angelegt. Eine der dort gepinnten Motivationssprüche stimmt total:


The less sweets you eat, the less you crave them!


Wahrscheinlich ist es wirklich das Beste, während unseres Bremen-Besuchs über Ostern gar nicht erst mit nur einem wünzigen Stück Kuchen anzufangen, sondern es gleich ganz bleiben zu lassen...




Mittwoch, 9. März 2016

Tag 3

Heute ist Tag 3 und es läuft gut. Ich habe keine Gelüste und war gestern Morgen sogar beim Sport. 50 Minuten auf dem Crosstrainer und es hat sogar Spaß gemacht! Ungaublich! Krafttraining ist leider erst ab dem 19. März möglich, da wir zwischenzeitlich neue Geräte bekommen haben und erst dann ein Termin für die Neu-Einstellung möglich war. Ist so ein sehr modernes System mit Chipkarte und Geräten, die sich automatisch einstellen und so.

Abends freue ich mich sogar richtig auf meinen Knabber-Kohlrabi!

Gewichtsmäßig sind gerade mal laue 200 g runter aber ich schätze, dass das Darminhalt ist, weil ich ja doch um einiges ballaststoffreicher esse. Und am Sonntag habe ich es mir zum Abschied von Nudeln, Schokolade und Co. auch noch mal gut gehen lassen. Nicht wahnsinnig übertrieben aber auch nicht gerade aufgepasst.

Was mir ein bisschen Sorge bereitet: Ostern! Wir fahren zur Familie in den Norden und da heißt  es angesichts von Caneelbrötchen und Co. schon echt zusammenreißen. Ich hab' keinen Schimmer, wie ich das hinkriegen soll. Hat ja noch nie geklappt. Und drei Wochen danach geht's nach Paris...

Vielleicht hilft es ja, dass ich mir zur Zeit einfach so gar nicht gefalle...vielleicht sollte ich beim Essen einfach einen Blick runter Richtung Wampe werfen...?!


Montag, 7. März 2016

Here we go again

Mein Name ist Julia. Ich wiege aktuell 80,5 Kilogramm und ich möchte abnehmen. Ich glaube, ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, zu der ich das nicht wollte. Nur: So einfach ist das nicht. Oder doch: Eigentlich ist es ganz einfach.
 
Ich habe schon zweimal erfolgreich größere Mengen an Gewicht verloren, seit 6 Jahren kriege ich es aber nicht mehr auf die Reihe und wurde stattdessen dicker und dicker. Jetzt will ich mein Ziel erreichen, nachdem ich das Buch "Fettlogiken überwinden" gelesen habe. Oder besser: Obwohl ich dieses Buch gelesen habe. Denn das Buch finde ich eigentlich ziemlich schlecht.  Okay, ganz so schlecht jetzt nicht aber so wahnsinnig begeistert wie viele andere bin ich nicht. Das "Warum" würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, vielleicht komme ich zu einem späteren Zeitpunkt noch dazu. Aber mindestens zwei wichtiger Erkenntnisse hat mir das Lesen dieses Buches gebracht: Es gibt keinen Hungerstoffwechsel und mit einer entsprechend niedrigen Kalorienzufuhr nimmt jede(r) ab. Aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen.
 
Meine Diät-Karriere ist lang. Sehr lang.
 
Meine gesamte Kindheit über bekam ich von meinem Umfeld und insbesonere von meinen Eltern und meiner Schwester eines zu hören: Du bist zu dick. Wenn ich mir Bilder von damals ansehe, dann wäre ich nach heutigen Maßstäben normal aber in den 80ern waren wir wahrscheinlich noch andere Figurtypen gewohnt.
 
In unserem Haushalt gab es immer reichlich Süßigkeiten und zugreifen konnte ich darauf immer. Meine Mutter lag mir dann in den Ohren, ich solle doch nicht die ganze Tüte Haribo essen, aber wirklich verboten hat sie es auch nicht. Auf meine Aussage, dass ich ja nur essen kann, was auch ins Haus getragen wird, bekam ich zur Antwort, dass man ja meine Schwester und meinen Vater nicht dafür bestrafen könne, nur weil ich mich nicht im Griff habe. Damals war ich vielleicht 9 oder so. Yeah, also pädagogisch hatte es meine Mutter manchmal echt voll drauf.
 
Ich war als Kind schon maßlos, habe das richtige Maß nie gelernt und bin auch heute nicht mal dann wirklich zufrieden, wenn ich fast platze, weil ich so viel gegessen habe.
 
Meine erste richtige Diät habe ich mit 14 gemacht. Ich war 1,68 m groß und wog 58 Kilo. Und da ich ja meine gesamte Kindheit über eingebleut bekam, dass ich zu dick sei, glaubte ich das auch weiterhin. Also aß ich das letzte Mal zum Mittagessen und dann erst am nächsten Morgen. Auf 55 Kilo habe ich es geschafft und dann schlug der erste Jojo zu. Hätte ich es doch einfach gelassen, dann wäre ich ein Jahr später noch 4 cm größer gewesen und das hätte sich alles verwachsen.
 
Über die Jahre habe ich mich dann hochdiätet. Ich fühlte mich fett und war unglücklich. Dass ich so gut wie nie einen Freund hatte, schob  ich der Tatsache zu, dass mich Jungs einfach zu dick fanden. Anfang 20 änderte sich das zwar aber ich war fortan die ungekrönte Königin der 2-Monats-Beziehung oder Affäre oder wie auch immer man das nennen mag. Ich hatte immer das Gefühl, dass Männer mich zwar eigentlich attraktiv finden, aber als feste Freundin zum schämen war. Was davon wahr und was davon eine self fulfilling prophecy war, lässt sich natürlich nicht so leicht festmachen.
 
Irgendwann mit Mitte 20 hatte ich dann meine erste feste Beziehung und mit etwas mehr als 80 Kilo habe ich dann einfach aufgegeben und einfach nur noch gegessen, was und wie viel mir schmeckte. Ich weiß nicht, wie viel ich am Ende wog, aber irgendwas um die 90 Kilo dürften es gewesen sein. Dass es so nicht weiterging habe ich meiner Mutter zu verdanken, die mir immer wieder in den Ohren lag, ich müsse um meiner Gesundheit willen abnehmen. Irgendwann brachte sie ungefragt eine Dose Almased und Formoline L112 mit.  Da ich gerade selbst an einem Punkt war, wo ich nicht mal mehr mein Gewicht hübsch fand, habe ich es tatäschlich ausprobiert. Und nach einer Woche Ekel und Würgereiz bei jeder Mahlzeit gab ich auf - um mir eine Alternative zu suchen! Im Rahmen meiner Beziehung hatte ich angefangen, täglich zu kochen und das fehlte mir sehr! Und ich brauchte etwas ordentliches zu beißen.
 
Atkins hatte ich bereits vorher 2x erfolglos ausprobiert aber die Eier kamen mir einfach zu schnell aus den Ohren raus. Das Prinzip einer Low-Carb-Ernährung fand ich aber durchaus logisch und so fand ich eine Online-Community wo ich ganz viele Informationen und vor allem Rezeptideen fand, die lecker und abwechslungsreich waren. Und ganz nebenbei lernte ich auch noch ohne Beutelchen und Fertigprodukte zu kochen.
 
Nach etwas 2 Monaten und zwei Kleidergrößen weniger traute ich mich das erste Mal auf die Waage: 82 Kilo. Innerhalb der nächsten 2-3 Monate schaffte ich es sehr entspannt und ohne zu hungern auf 71 Kilo runter. Danach folgte ein schwieriges Jahr: fertig mit der Uni. die Trennung vom Ex, der erste Job, zwischenzeitlich zog ich wieder bei meiner Ma ein und irgendwann landete ich wieder bei 76 Kilo.
 
Als ich wieder alleine wohnte, entschloss ich mich, die letzten Kilos endlich anzupacken. Aber auf Kohlenhydrate wollte ich nicht wieder verzichten. Also verlegte ich mich auf's Kalorienzählen. reduzierte meine Kalorienzufuhr Stück für Stück und hungerte mich - ohne Sport - Stück für Stück auf 58,4 Kilogramm runter.  Mein Tagesplan sah damals wie folgt aus:
 
Frühstück: 1 Salatgurke
Mittagessen 60g Haferflocken in Brühe und eine Dose Champignons
Abendessen: 5 Reiswaffeln mit jeweils einer Scheibe Light-Schinkenwurst.
 
Wenn ich anfangs noch einen Schlemmertag pro Woche einlegte, blieben die irgendwann aus. Behauptete aber gegenüber Freundinnen und Familie hartnäckig, dass ich das noch so handhaben würde. Statt Schlemmertagen häuften sich die Fressanfälle und wenn ich nicht so große Angst davor gehabt hätte, in die Bulimie abzurutschen, dann hätte ich die Male, wo ich aus lauter Verzweiflung tatsächlich den Finger in den Hals steckte, besser vorbereitet und wäre dann wohl auch erfolgreicher gewesen. Dass man das gezielte Erbrechen vorbereiten muss, war mir damals - Gott sei Dank - nicht klar...
 
Aber: Ich sah Hammer aus!
 






 
 
Und wer behauptet, dass mit dem Dünnsein nicht automatisch alle Probleme verschwinden, dem sei gesagt, dass das Leben trotzdem sehr viel schöner ist, wenn man sich selbst mag!
 
Männer lernte ich in der Zeit tatsächlich auch viel mehr und häufiger kennen, allerdings eben auch noch viel mehr Arschlöcher, die nur was für's Bett wollten. Lag also wohl nicht nur am Aussehen. ;)Zum Glück habe ich zwischen all den Arschlöchern meinen Mann gefunden! <3
 
Aber in einer Beziehung ist man beim Thema Ernährung zu einem gewissen Grad auch fremdbestimmt. Während ich mich in meiner magersüchtigen Zeit total zurückzog und Einladungen zum Essen, etc. tunlichst aus dem Weg ging, war das in einer Beziehung nicht mehr so ohne weiteres möglich. Mit der Anmeldung im Fitness-Studio konnte ich die Sünden vom Wochenende etwas kompensieren. Und so lange wir noch nicht zusammenlebten, konnte ich zumindest unter der Woche potenzielle Verführungen aus der Wohnung draußen halten. Aber spätestens als wir dann zusammen zogen, war ich jeden Abend der Versuchung in Form von Salzletten und Haribos, die der Freund allabendlich auf der Couch vertilgt, ausgesetzt.


Zwischendurch habe ich natürlich immer wieder versucht, Gewicht zu verlieren. Bei Weight Watchers kann man sich prima selbst bescheissen, sodass die Kalorienzufuhr einfach zu hoch ist. Unser Fitnessstudio bietet ein Programm an, dass die individuellen Ernährungspläne von LLID mit einem individuellen Sportprogramm kombiniert. Eine Zeit lang war das der totale Hype und alle haben sich dort angemeldet und gut abgenommen. Ich nicht. Und wenn du das Gefühl hast, dass du nicht nur dich selbst sondern auch die Trainerin frustrierst, obwohl du alles nach Plan machst, dann macht das einfach keinen Spaß. Dreimal täglich kochen hätte ich ja noch in Kauf genommen aber als in Woche 7 dann die Nachfrage kam, ob ich mich denn auch wirklich genau an den Plan halte, da war bei mir einfach der Ofen aus und ich hab' alles hingeschmissen. Frust, Frust, Frust.
 
Sport hat mir noch nie großartig Spaß gemacht. Wie auch, wenn man immer nur gehänselt wird, weil man nicht schnell genugt ist, nicht weit genug springt und es bei einer Leistungssport betreibenden Schwester bzw. immer nur um eines geht: Leistung, Leistung und Leistung. Dass Sport Spaß machen kann, habe ich so gut wie nie erlebt. Die viel beschworenen Runner's Highs kann ich an einer Hand abzählen. Je schwerer ich wieder wurde, desto anstrengender wurde es. Stressige Zeiten im Job, Schlafstörungen und damit verbundene permanente Müdigkeit trugen zur Bekämpfung des inneren Schweinehunds auch nicht gerade bei. Und ich will ganz ehrlich sein: Da ich meine Klamotten inzwischen hauptsächlich selbst nähe, konnte ich mir beim Thema Kleidergröße auch schön selbst in die Tasche lügen. Was total krank ist, weil ich mich ja regelmäßig ausmesse und somit ganz konkret weiß, dass da der Umfang gewachsen ist...
 
Ich bin jetzt an einem Punkt angelangt, wo es nicht weitergeht. Und sich etwas ändern muss
 
  • Ich will mich nicht ständig scheiße und hässlich fühlen, auch wenn mein Umfeld mir gegenteiliges sagt.
  • Ich will wieder Röcke und kurze Hosen tragen, die weit oberhalb des Knies enden.
  • Ich will fit und aktiv sein.
  • Ich will im Sommer keine Bauchweghosen unter den Sommerkleidern tragen müssen, weil's beim Laufen sonst so schwabbelt und die Oberschenkel sich wundreiben.
  • Ich will problemlos in jeden Stiefel passen.
  • Ich will überhaupt wieder problemlos in Klamotten beim ZARA passen. Wobei ich trotzdem lieber selbst genähtes trage.
  • Ich will mich nackt attraktiv finden.
  • Ich will keinen Diabetes bekommen, wie meine Oma.
  • Ich hab' keinen Bock mehr, dass mir meine Füße so schnell wehtun. Interessanterweise nicht bei Belastung, sondern erst, wenn ich längere Zeit gesessen habe.
  • Ich will wieder mit dem Fahrrad durch die Weinberge zum Weinprobierstand fahren.
 
Erreichen möchte ich das mit proteinreicher Ernährung und einer Energiebilanz um die 1000 Kalorien pro Tag. Ich brauche erst mal einen schnellen Erfolg, der mich bei der Stange hält. Atkins kommt für mich nicht mehr in Frage, da ich mich hier beim Gemüse zu stark einschränken müsste. Kohlrabischeiben und Selleriestangen sollen in Maßen meine gesunde Alternative zu Salzstangen und Haribo sein. Ganz ohne Fernseh-Knabberei geht es leider nicht. Obst ist bei mir sowieso raus, da mei Darm wirklich sehr sensibel auf Fructose reagiert.


Und warum der Blog? Ich werde sicherlich keine Essenspläne, o. ä. posten. Ich mache den Blog jetzt auch nicht publik, denn das Ankündigen von Abnehmplänen in meinem Bekanntenkreis hat bislang auch keinen Nutzen gezeigt. Vielmehr möchte ich einfach einen Platz haben, um meine Gedanken und Gefühle in schwierigen Zeiten festhalten zu können. Wenn sich sonst noch jemand hier verirrt dann ist das okay. Jetzt habe ich schon so viel geschrieben und habe trotzdem das Gefühl, die Hälfte vergessen zu haben...


Ich weiß auch noch nicht, wie oft ich mich wiegen und vermessen möchte. Sport  im Studio gibt es zukünftig zweimal pro Woche vor der Arbeit und am Wochenende eine Cardio-Einheit draußen.


Ich schaffe das!